Von P.
In den letzten Tagen habe ich mich immer mal wieder mit der Traumkraftwerkseite beschäftigt. Vielleicht passt ja dazu, was ich gerade selbst in meinem neuen Job erlebe: Manchmal erfüllen sich Träume, obwohl man sie gar nicht bewusst und angestrengt verfolgt hat. Plötzlich sind die alten Träume wieder da. In anderer Form zwar, aber für mich schließen sich auf wundersame Weise die Kreise. Ich werde erinnert an ein kleines Scherenschnitt-Bildchen, das mich oft beim Lernen tröstete. Man sieht darauf einen Blumenstengel (eine Rose?), der sich aus dem dichten Gestrüpp ans Licht schiebt und eine Knospe ausbildet. Darunter steht "geschafft". (Vielleicht fühle ich mich deshalb dem Islandmohn so verbunden?)
Letztes Jahr schickte mein Bruder mir das "Holstee Manifesto" und ich überlegte lange, was meine "Leidenschaft" ist, wofür ich lebe, was ich immer wieder erleben will. Ich denke, es ist das Nachhausekommen nach einem anstrengenden Abenteuer. Nie bin ich glücklicher als in solchen Momenten. Dieses Gefühl werde ich künftig unseren Hotelgästen zu vermitteln suchen, wenn sie nach einem harten Tag abends in ihr 4 Sterne Hotelzimmer kommen um sich umzuziehen und danach in der Lodge fürstlich zu Abend zu essen. Mit unverstelltem Blick in die urwüchsige Landschaft der Hüttener Berge.
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P. (Sonntag, 21 August 2016 17:42)
Nach zweieinhalb Jahren musste ich feststellen, dass ich meinen Traum an diesem Ort nicht leben konnte. Im ersten Moment war die Erkenntnis sehr schmerzhaft und ich habe sehr darum gekämpft. Mit der Enttäuschung wuchs die Angst vor der Zukunft. An so einem abgeschiedenen Ort gibt es nicht viele Alternativen um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Genau genommen, gar keine. Inzwischen habe ich eine neue Arbeitsstelle gefunden. Dafür musste ich mal wieder umziehen und in gewisser Weise von vorn beginnen (Alltags- und Freizeitgestaltung, soziale Kontakte vor Ort, Ärzte usw.) Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich am Ziel eines Traums glaubte und ihn dann doch nicht halten konnte. Zu meinem 50. Geburtstag habe ich einen Zeitstrahl meines Lebens skizziert (Wovon habe ich damals geträumt? Was war mir wichtig? Wer hat mich begleitet? Was hat mich behindert?). Ganz deutlich zeichneten sich rote Fäden ab, wie zum Beispiel das Draußensein, die Geborgenheit zu Hause, das gerne Alleinsein, die Freude an Entwicklung, die Musik, treue Freundschaften, die Flucht vor fremden Eingriffen. Diese Träume lebe ich einfach weiter, egal wie die äußeren Bedingungen sind. Ich übernehme die Verantwortung für mein Glück und sorge dafür, dass die wichtigen Bedürfnisse erfüllt werden. Dann ist auch genug Kraft da zum Geben und Teilen, zum Trösten und Ertragen, zum Danken und Genießen.