Finden, das ist das völlig Neue

Von Maike Petersen

Um es gleich vorweg zu sagen: Auch ich habe ihn noch nicht gefunden, meinen öffentlichen Platz auf der Welt, meinen „Traumjob“. Ich bin arbeitslos und damit eine Arbeit-Suchende. Und das schon seit Monaten. Aber diese Sichtweise entspricht nicht meinem Verständnis der Situation. Nicht nur und nicht mehr.


Je länger die Suche dauert, desto öfter kommen Selbstzweifel, desto mehr innerer Druck baut sich auf: Ist das Ziel auch richtig, sind die Mittel ausreichend, der Weg gut gewählt? Bringe ich genug mit, muss ich noch mehr investieren? Mit diesen Fragen plagen sich Arbeit-Suchende täglich herum. Das ist verständlich, aber enorm schädlich! Man muss es unbedingt genau andersherum sehen: Ich bin auf einer Finde! Ich finde jeden Tag, und zwar sehr viel – tatsächlich ununterbrochen.


Das Wesentliche ist das zwischendurch Gefundene und nicht das noch Vorenthaltene!

Über weitere kleine, aber enorm hilfreiche Perspektivenwechsel schreibe ich hier. Sie können helfen, die nötige positive Energie auf der Finde zu behalten oder zu gewinnen.


Wichtig dabei ist: Lauf los, bleib unbedingt bei dir, gehe durch jedes Tal aber glaube immer fest daran, dass das nächste Tal auf deinem Weg nie mehr so tief sein wird wie das davor. Und damit kommen du und dein Ziel auch langsam, aber unabwendbar zusammen.

Ziele ziehen

Der Augenöffner für mich war ein Ausspruch von Pablo Picasso:


„Ich suche nicht – ich finde.


Suchen, das ist das Ausgehen von alten Beständen


Und das Finden-Wollen von bereits Bekanntem.


Finden, das ist das völlig Neue.


Alle Wege sind offen und was gefunden wird


ist unbekannt.


Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer.


Die Ungewissheit solcher Wagnisse können


eigentlich nur jene auf sich nehmen,


die im Ungewissen sich geborgen wissen,


die in der Ungewissheit, der Führerlosigkeit


geführt werden, die sich vom Ziel ziehen lassen


und nicht selbst das Ziel bestimmen.“


Als ich ihn las, machte es „bang“: Ist das nicht faszinierend, fest daran zu glauben, dass ein Ziel ziehen kann? Dass es nicht nur mich auf dieser Seite gibt, die sucht und macht und tut, sondern dass es auf der anderen Seite auch ein Ziel gibt, das will, dass ich es finde und mir nicht nur entgegenkommt, sondern mich sogar zu sich hinzieht? Die neue Überlegung aus diesem Gedankenspiel ist also: Was kann ich tun, damit dem Ziel das Ziehen leichter fällt? Und darauf gibt es eine ganz einfache Antwort: loslaufen und sich dem Leben öffnen.

Kairos mit ins Boot nehmen

Am Anfang – im Stadium der zarten Fernbeziehung – will das Ziel am meisten gepäppelt und angesprochen werden. Nur was ich kenne, kann ich auch wahrnehmen. Es könnte ja sonst sein, dass Kairos, der huschige Gott des günstigen Zeitpunkts, mich regelrecht über den Haufen rempelt und ich ihn nicht erkenne! Deswegen habe ich am Anfang meiner Finde ein Coaching gemacht. Danach konnte ich mein Ziel zwar immer noch nicht benennen – was mich echt gestresst hat – hatte aber zumindest vage Vorstellungen und Gefühle davon. Das ist genug! Das reicht schon locker, um sich in Bewegung zu setzen. Wichtig ist der allererste Schritt, das körperliche und geistige Loslaufen, denn „die besten Ziele findet man unterwegs!“. Dieses war der zweite wertvolle Motivationsspruch, dem ich mich am Beginn meiner Finde verschrieben habe.

Die ersten Schritte

Das Loslaufen ist enorm schwierig, braucht Energie und Vertrauen in die eigenen Ressourcen. Bei mir war es auch noch verbunden mit Loslösen, denn ich war Monate und Monate noch emotional an meine alte Firma gebunden und musste immer wieder Wellen von Trauer verarbeiten. Hier habe ich gelernt, unbedingt geduldig zu bleiben und das zuzulassen. Man kann nichts abkürzen, alles auf der Finde muss wahrgenommen, ehrfürchtig und komplett durchlebt werden. Nur das lässt einen gesund bleiben. Damit gerät man aber gleich am Anfang der Finde unweigerlich in ein Niemandsland, was sich sehr einsam anfühlt.

Pendeln zwischen emotionalen Extremen

Die Finde ist ein emotionales Auf und Ab. Klar, damit habe ich gerechnet. Bewerbungen schreiben, Absagen kriegen, Vorstellungsgespräche laufen komisch, abhaken, Selbstwert behalten, wieder loslegen, neue Hoffnung, weitere Frustrationen. Das lässt einen echt verzagen. Aber auch hier gibt es eine positive Sichtweise der Dinge: Dieses Pendeln zwischen zwei extremen Gefühlszuständen ist hilfreich und sogar essentiell für die Persönlichkeitsentwicklung. Diese Spannungszustände, die emotionale Dialektik, ist das Prinzip der Kreativität. Sie hilft einem verlässlich, Auswege zu finden. Meistens unbewusst. Ich habe selbst wochenlang Frust, Ängste und Trauer erlebt. Aber auch dann wieder: loslaufen und sich daran erinnern, dass es auch noch Freude, Zusammenhalt und Vertrauen gibt. Rückblickend macht es einen enorm stolz, dass man sich immer wieder aufgerappelt hat und man lernt jedes Mal ein bisschen mehr, gelassener und selbstbewusster mit Frustphasen umzugehen.

Mut zum Aussetzen, zur Lücke

Komplett neu war mir, dass ich nicht nur lernen muss, mich mit intensiven entgegengesetzten Gefühlen auseinanderzusetzen, sondern auch ein Gespür zu bekommen für das Zusammenspiel zwischen „Aktiv sein und Tun“ und „Loslassen und Nachdenken“. Passive reflexive Phasen zum Lernen, zum Horchen, wie es denn gerade so mit mir und dem Ziel geht, sind enorm wichtig. Manche Jobangebote sind grenzwertig. Will ich die wirklich? Aus welchen Gründen ziehen mich bestimmte Jobangebote und andere nicht? Ich hatte da den Trick, eine imaginäre oder auch mal tatsächliche Absage zu schreiben: Da stand dann plötzlich ganz klar schwarz auf weiß, warum ich den Job nicht will. Klasse! Im Umkehrschluss lächelt mir dann doch ein Bild von meinem Ziel entgegen: Das ist es, was ich will!

Was bin ich, wenn ich nicht arbeite

Die Finde muss man alleine machen, unbedingt. Es hilft Null, wenn einem andere Leute reinreden – und das tun sie andauernd, meistens ganz subtil. Mir war schnell klar, dass ich mich von der Meinung anderer abgrenzen muss. Dann finde ich eben nicht sofort nach der Kündigung einen neuen Job wie angeblich so viele. Dann bin ich eben jetzt mal nicht wie die Meisten Mitglied einer Berufs-Gruppe mit einer klaren Berufs-Bezeichnung. Wenn mich jemand beim Kennenlernen fragt, muss ich üben zu sagen: Ich bin arbeitslos. Punkt. Ich bin etwas anderes. Was denn eigentlich? Diese Frage, „was bin ich, wenn ich nicht arbeite?“, hat mich sehr lange beschäftigt. Natürlich auch die nach dem „wer“. Es ist erstaunlich schwierig, auch hier eine eigene Antwort zu finden, sich loszumachen von den konventionellen Vorstellungen, querzudenken und sich nicht über seine Arbeit zu definieren.


Ich habe dann nach Monaten den Expertentipp bekommen, solche Situationen sogar zu meinem Vorteil zu nutzen, indem ich mir eine kleine, maximal 30 Sekunden lange Zusammenfassung überlege, die ich dann sagen könnte: Wer bin ich, was macht mich aus, was suche ich und kannst du mir helfen oder kennst du jemanden, der... Die Personalerin nannte das den „elevator pitch“, etwas, was man nutzt, wenn man zufällig gerade mit wichtigen Personen zusammen im Fahrstuhl landet.

Perlentauchen: meine Talente

Denkt man über das „wer bin ich“ nach, denkt man automatisch auch über Talente nach. Dieser Teil des Ganzen macht doch nun so richtig Spaß! Hier geht es ganz um sich selbst, hier findet man mit Sicherheit etwas, und man fühlt sich danach richtig gut. Das Dumme ist nur, dass man gerade die eigenen Talente für so selbstverständlich hält, dass man sie gar nicht als etwas Besonderes erkennt. Wieso – das kann doch jeder. Eben nicht! Hier kann ein Coaching helfen. Ist aber klar, der Coach sagt einem nicht, „also meiner Meinung nach kannst du dies und das besonders gut und würdest Dich daher super als Reiseleiter eignen“. Der Coach lässt einen reden und fragt und dann muss man nachdenken und selbst drauf kommen. Oder man kauft sich den Clifton StrengthsFinder als das Buch „Erkennen Sie Ihre Stärken jetzt“ und macht mit der dort abgedruckten Chiffre den Online-Test. Meines Wissens nach ist dieser Test noch einer der wissenschaftlich fundiertesten. Ich fand ihn hilfreich, überraschend und motivierend. Die Jobsuche muss sich unbedingt an den Stärken orientieren.

Kraftwerke: Stresssituationen

Es kann auch sehr spannend sein, über Krisen oder größere Stresssituationen nachzudenken, wie zum Beispiel den Prozess der Kündigung und das begleitende emotionale Kuddelmuddel. Wie habe ich da reagiert? Was tat ich, um Stress abzubauen und mich besser zu fühlen? Wo habe ich etwas geschafft, was ich mir gar nicht zugetraut hätte? In welcher Situation kam einfach aus dem Nichts etwas Starkes aus mir heraus, was ich vorher so noch gar nicht erlebt habe? Denn in Krisen gerät der Mensch in den Fluss, muss auf sein ganz immanentes Wissen und Können zurückgreifen und hier zeigen sich oft unerwartete Stärken, Vorlieben und Fähigkeiten.


Ziemlich gut sind dafür auch Vorstellungsgespräche. Es gibt bei jedem Vorstellungsgespräch immer irgendetwas, was man richtig souverän gemeistert hat. Stress an sich ist nichts Schlechtes: Unter Stress ist man voll da und lernt ruckzuck. Das, was da einmal funktioniert hat, wird abgespeichert und kann das nächste Mal schnell abgerufen werden. Das härtet ab.

Werte und Sinn

Ein herrliches Feld der Selbsterkenntnis und wirklich wichtig! Denn mit Werten hängt auch die Frage nach dem Sinn der Arbeit zusammen. Und mit dem Sinn letztendlich die Freude, die die Arbeit dann macht. Eine erfüllende Arbeit soll zu verstehen, zu bewältigen und sinnvoll sein. Die positive Psychologie vertritt die Meinung, dass am glücklichsten jene Menschen sind, die ihr Leben aktiv gestalten, die Lebensfreude kultivieren und einen höheren Sinn in ihrem Dasein finden. Meiner Meinung nach geben einem Werte einfach die notwendige Energie durchzuhalten. Das ist es, wofür es sich lohnt zu kämpfen.

Visualisierung

Jeder denkt anders und jeder funktioniert anders. Bei der Finde geht es nicht nur um rationale Entscheidungen, sondern auch um Bauchgefühle, Intuition und Instinkte. In wechselnden Anteilen und verschiedenen Reihenfolgen. Man muss sich als ganzer Mensch involvieren, ansonsten kommt man unterwegs außer Atem und dann folgen wieder unweigerlich Zweifel. Manche Menschen können sich ihr Ziel, ihren Traumjob, ganz genau bildlich vorstellen und das zieht sie voran. Das klappt bei mir nicht. Aber ich weiß genau, wie es sich anfühlen wird, wie ich mich freuen werde – eine starke Motivation! Was auch hilfreich ist, ist die Frage: Wie wirst du diese Situation rückblickend in zwei oder fünf Jahren sehen? Ich bin mir sicher, dass da viel Gutes in der Erinnerung bleiben wird.

Das Ziel im Kleinen antesten

Es ist ungut, auf einer Finde den ganzen Tag zuhause zu sitzen. Raus in die Welt! Man wird an jeder Ecke gebraucht. Ich bin in einen Naturschutzverband gegangen und hatte sofort alle Hände voll zu tun. Ist auch ein schönes Gefühl, wenn sich das Email-Postfach wieder täglich füllt. Als ehrenamtlicher Mitmacher habe ich mir dort ein Trainingsfeld gesucht, was voraussichtlich irgendwas mit meinem Ziel zu tun hat, zum Beispiel die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernehmen. Eine optimale Möglichkeit zum Erfahrung sammeln und sich ausprobieren. Außerdem bekommt man ganz automatisch Arbeitsproben, kann bei Vorstellungsgesprächen aus der Praxis erzählen und ist immer wieder im Dialog mit Menschen. Ganz nebenbei tut es gut, etwas Gemeinnütziges zu tun und sich als wertvoll zu erleben. Klasse sind auch Praktika. Die Arbeitsagentur unterstützt diese aber zeitlich nur begrenzt.

Das, was wirklich zählt

Allen guten Vorsätzen zum Trotz: Man kann sich verlieren. Man kann emotional steckenbleiben. Es können zusätzliche Probleme auftauchen und einen fordern. Dann hilft nur, sich einen Begleiter zu suchen. Es gibt massenhaft Leute, die einen wertvoll unterstützen können. Das sind nicht unbedingt die alten, guten Freunde. Die sind häufig sogar etwas überfordert und zu sehr betroffen. Bei mir waren es definitiv neue Stützer, die ich auf meiner Finde einfach so traf oder ansprach. Jeder weiß, dass auch er jederzeit arbeitslos werden könnte, und man findet immer die Bereitschaft zur Hilfe, wenn auch nicht gleich das Ergebnis in Gestalt eines Jobs an sich.


Neue Menschen kennenzulernen ist das absolut Bereicherndste auf meiner Finde und wofür ich am meisten dankbar bin. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Menschen gekannt. Einige sind Profis wie Berufscoaches und Berufungsfinder. Manche helfen dabei, anders gelagerte Stärken zu entdecken oder sich einfach besser zu fühlen wie Yoga- und Tennislehrer oder die Mitglieder eines Chores. Die persönliche Begegnung mit örtlichen Netzwerkern kann unglaublich inspirierend sein. Gerade die Frauen bilden starke Netzwerke, die fachlich und persönlich sehr unterstützend sind. Hier kann man viele Antworten finden von Menschen, die das gleiche Problem schon mal gelöst haben. Alle erzählen auch gerne von ihrem ganz eigenen Weg, was nicht nur spannend, anrührend und tröstlich ist – es bringt auch eine Menge neue Energie.


Diese kleinen zwischenmenschlichen und oft völlig unerwarteten positiven Begegnungen sind für mich die absoluten Sternstunden auf meinem Weg. Sie geben mir immer wieder Hoffnung und relativieren die Situation.


Picasso hat recht, man lebt in der Ungewissheit des Wagnisses. Wie sehr man sich darin sogar geborgen fühlen kann, kann ich noch nicht sagen. Richtig fordernde Wagnisse sind aber wichtig und sogar von Zeit zu Zeit erstrebenswert, denn nur in Auseinandersetzung mit ihnen entwickeln und stärken wir unseren Mut und unser Vertrauen.


Viel Glück und Spaß auf der Finde!


Ein halbes Jahr nach dem Verfassen dieses Artikels hat Maike einen Job gefunden, mit dem sie sehr glücklich ist. Über ihre ersten vier Monate Onboarding im neuen Unternehmen schreibt sie hier im Blog.


Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Martina Teschner (Freitag, 23 Oktober 2015 22:52)

    Liebe Maike, herzlichen Dank für deinen persönlichen Bericht voller Zuversicht, Lebendigkeit, Schönheit und Weisheit :-)

  • #2

    Martina Teschner (Samstag, 24 Oktober 2015 14:23)

    Die Anziehungskraft dessen, was du Ziel nennst, ist deshalb so stark, weil es aus dir selber kommt. Weil du es vielleicht sogar SELBST bist. Du findest dich SELBST unterwegs, weil du offen bist für dich selber und auf das achtest, was in dir vorgeht. Du hast die Fähigkeit, dich über das Gute, was dir auf deiner Finde begegnet, zu freuen. Auf deiner Finde kommst du in Kontakt mit deinem Kern. Menschen in Kontakt mit ihrem Kern sind charismatisch. Die Art und Weise, wie du deine Finde gestaltest, macht dich charismatisch!

    Als Coach habe ich eine andere Definition des Begriffes Ziel als du und Picasso.

    In der Coaching-Sprache ist ein Ziel (nur) ein Werkzeug. Klein, pragmatisch, genau definiert. Selbstgesetzte kleine Abschnittsziele auf dem Weg zu dem, was dich zieht.

    Das, was so zieht, ist viel größer und lässt sich nicht in Worte fassen. Es hat eine eigene Sprache. Teile davon erscheinen als Traum, als Vision, wie du es auch im Coaching erlebt hast. Daraus lassen sich selbsterreichbare genau definierte Ziele ableiten, als Teilverwirklichungen deiner Vision.

    Die Kunst besteht darin, diese Werkzeug-Ziele wieder mit der starken Anziehungskraft dessen, was du und Picasso Ziel nennen, zu verbinden. Das geht mit Visualisierung: sich vorstellen, wie es genau sein wird, wenn dieses (kleine pragmatische Werkzeug-Ziel) erreicht ist, was du dadurch gewinnst, was dir dadurch möglich wird, wie du dadurch deine Werte, deine Identität und deine Mission mehr und mehr verwirklichst. So lädst du deine Ziele mit Anziehungskraft auf und erschließt dir zusätzlich Ressourcen, die aus dir SELBST kommen.

    Ein Werkzeug, mit dem man ein Ziel derart anreichern kann, sind die Logischen Ebenen aus dem NLP. Bei nächster Gelegenheit werde ich einen Blogeintrag mit einer Anleitung dazu schreiben.

  • #3

    Angelika Rudow (Sonntag, 25 Oktober 2015 12:18)

    Sehr beeindruckend! Eine interessante Sicht der Dinge! Du hast viele wertvolle Gedanken "gefunden" und diese total passenden , schönen und starken Bilder dazu -so wie Du bist, stark und bunt!!! Ich wünsche Dir noch ganz viele schöne und gute Erfahrungen auf Deiner "Finde"!
    Ich habe Ähnliches erlebt, habe mich ca vier Jahre durch verschiedene Jobs gehangelt und geturnt, bis ich vor knapp drei Jahren meinen Traumjob gefunden habe (Betreuung im Altenheim), in dem ich alle meine sozialen, musischen, kreativen, bewegungstherapeutischen und kirchlichen Kompetenzen einsetzen kann, und sogar hin und wieder mein Biologinnenwissen (mein Chef setzt mich gerne manchmal für "Wissensprojekt" für unsere fitteren Bewohner ein...). Nun habe ich das Gefühl, dass alle losen Enden zusammengekommen sind, dass auf verschiedenen Strängen Lebenserfahrungen und Kompetenzen gewachsen sind, die nun alle ein dickes Tau bilden. Wer weiß, was für einen Tampen Du mal zufassen kriegst! Bestimmt irgendwas, was Du Dir noch gar nicht vorstellen kannst! ALLES LIEBE!

  • #4

    Su (Sonntag, 13 März 2016 15:42)

    All die beschriebenen Gedanken, Gefühle und Situationen der Arbeitslosigkeit kann ich wg. eigener Erfahrungen bestätigen.
    Es ist ein normales Bedürfnis, sich so vermeintliche soziale und finanzielle Sicherheit verschaffen zu können.
    Auch den sich formenden Tampen, zu dessen einzelnen Strängen man erstmal lernen kann "Ja " zu sagen, ebenso die Erfahrung, dass Ehrenamt einem Struktur, Wert und Zugehörigkeit gibt.
    Aber letztlich findet sich Frieden und Wahrheit meiner Erfahrung nach nur in der Abkehr vom Ego, dass nach Bewertung und Etikettierung sucht(fremden und eigenen).
    Ein äußerer Ort, dem Sein, dem Wesenskern jenseits des Verstandes auf die Spur zu kommen, kann die Erfahrung in einem Malort nach Arno Stern sein. Diesen werde ich als ausgebildete Malspieldienende einrichten, wenn meine Lebensumstände es möglich machen sollten- als eines meiner "Ziele". Wichtiger ist mir das Üben, erwachen von Bewusstheit /Sein im gegenwärtigen Augenblick, wie es u.a. E. Tolle beschreibt im "Leben im Jetzt".